Deutsche Umwelthilfe fordert von Bundesregierung und Lebensmittelindustrie dringendes Handeln gegen Verschwendung
Zum Internationalen Tag gegen Lebensmittelverschwendung am Freitag, den 29. September fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von Bundesregierung und Lebensmittelindustrie ein Ende der massiven Verschwendung. In einem aktuellen Leitfaden brandmarkt die DUH maßgebliche Treiber der Lebensmittelverschwendung: Um die Verschwendung zu reduzieren, müsse das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) maßgeblich an der Verzehrfähigkeit von Lebensmitteln ausgerichtet sein. Hürden bei der Lebensmittelrettung wie Rechtsunsicherheiten bei der Weitergabe und Spende von Lebensmitteln sollten endlich beseitigt werden. Die DUH fordert von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir deshalb konsequente Maßnahmen, um die internationale Zielverpflichtung einer Halbierung der Verschwendung bis 2030 zu erreichen.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Noch immer erlauben Gesetze entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette massenweise genießbare Lebensmittel zu vernichten. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir muss jetzt konkrete Vorschläge vorlegen, damit die Weitergabe und Spende von Lebensmitteln endlich rechtssicher wird. Industrie und Handel haben jahrelang ihre Spielräume genutzt. Um die Lebensmittelverschwendung endlich konsequent einzudämmen, braucht es branchenspezifische Reduktionsziele. Weiterhin müssen aus verkaufsstrategischen Gründen zu kurz angesetzte Mindesthaltbarkeitsdaten der Ernährungsindustrie oder vernichtende Schönheitsanforderungen der Supermärkte bei Obst und Gemüse endlich der Vergangenheit angehören. Die Ankündigung, Containern straffrei zu stellen, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein – und auch hier geht es faktisch nicht voran. Landwirtschaftsminister Özdemir muss endlich Nägel mit Köpfen machen, um gemäß internationalen Zielverpflichtungeneine Halbierung der Verschwendung bis 2030 zu erreichen.“
Der DUH-Leitfaden „Lebensmittelverschwendung reduzieren – Hindernisse identifizieren und wirksam abbauen“ beschreibt anschaulich und mit vielen Beispielen, an welchen Stellen die Verschwendung und Vernichtung von Lebensmitteln stattfindet und inwiefern Handel und Politik zur Reduzierung der Verschwendung beitragen können. Zugleich geht es um die politischen Stellschrauben für den Abbau der Hürden bei der Lebensmittelrettung, bei Spenden und Weitergaben. Auf Basis dessen werden Empfehlungen für unterschiedliche Akteursgruppen ausgesprochen sowie Best-Practice-Beispiele vorgestellt.
Pressemeldung von DUH