Sparverträge im Vergleich – was ist für mich der beste Sparplan?

Viele Bundesbürger haben mittlerweile erkannt, dass sie frühzeitig etwas tun sollten, um eine private Altersvorsorge aufzubauen. Zu diesem und anderen Zwecken werden häufig Sparverträge genutzt, teilweise kombiniert mit den Riester-Zulagen. Aber auch unabhängig von Riester und dem privaten Aufbau einer Altersvorsorge gibt es Anlässe, die zu einem gezielten Vermögensaufbau und dementsprechend zum regelmäßigen Sparen führen.

Sparer haben diesbezüglich eine große Auswahl an Sparverträge am Markt. Das stellt allerdings viele Verbraucher vor die Frage, welcher Sparplan für sie persönlich am besten geeignet ist. Immerhin gibt es im Hinblick auf Rendite, Sicherheit und weiteren Eigenschaften zum Teil größere Unterschiede zwischen den Sparverträgen, die am Markt angeboten werden.

Wer bietet Sparverträge und Sparpläne an?

Zunächst einmal sollten Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Sparverträge am Markt überhaupt angeboten werden, bevor Sie sich auf die Suche nach dem Sparplan machen, der am besten für Sie geeignet ist. Grundsätzlich sind es in erster Linie folgenden Finanzdienstleister, die in der überwiegenden Mehrheit Sparverträge im Angebot haben:

Bei Banken erhalten Sie in der Regel nicht nur Prämiensparverträge und sonstige, hauseigene Produkte. Darüber hinaus können Sie für gewöhnlich über die entsprechenden Vertriebspartner auch Fonds- und Bausparverträge abschließen. Ebenfalls mit Angeboten am Markt vertreten sind die Versicherungsgesellschaften, die in erster Linie Kapitallebens- und private Rentenversicherungen zum Vermögensaufbau im Angebot haben. Eine noch relativ junge Gruppe von Anbietern, bei denen Sie immer öfter ebenfalls einen Sparplan nutzen können, sind die Online-Edelmetallhändler. Dort haben Sie die Möglichkeit, sich für einen Edelmetallsparplan zu entscheiden.

Bausparvertrag: Als reiner Sparplan eher ungeeignet

Lassen Sie uns nun auf die einzelnen Sparverträge eingehen, damit Sie am Ende unseres Beitrages im besten Fall wissen, welche Art von Sparplan für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist. Der Bausparvertrag fällt nach Ansicht der meisten Experten allerdings als geeigneter Sparplan weg. Das Bausparen hat seine Stärken vor allen Dingen im später zinsgünstigen Bauspardarlehen. Möchten Sie den Bausparvertrag allerdings als reinen Sparplan nutzen, ist er zum Vermögensaufbau nicht empfehlenswert. Der Grund besteht darin, dass einfach die Zinsen zu gering sind. Selbst wenn Sie eventuelle Prämien und einen Bonus mit einrechnen, erzielen Sie mit einem Bausparvertrag als reinen Sparvertrag momentan selten eine Gesamtrendite von mehr als 1,5 Prozent.

Banksparplan: Immer weniger Angebote am Markt

Der Banksparplan ist momentan ebenfalls kaum noch interessant, wenn es um Sparverträge zum regelmäßigen Vermögensaufbau geht. Der Grund ist der gleiche wie beim Bausparvertrag, nämlich dass die Zinsen unterdurchschnittlich sind und kaum oberhalb von 1,5 Prozent liegen. Hinzu kommt die Tatsache, dass immer weniger Banken überhaupt Prämiensparverträge und andere, hauseigene Banksparpläne im Angebot haben. Der Grund wiederum ist die geringe Gewinnspanne und die Tatsache, dass auch von Kundenseite aus das Interesse am Banksparplan immer weiter gesunken ist.

Private Rentenversicherung und Kapitallebensversicherung: Manche Varianten noch interessant

Die Versicherungsgesellschaften bieten zwar keine reinen Sparverträge an, allerdings mindestens zwei Produkte, die dennoch dem regelmäßigen Vermögensaufbau und auch der privaten Altersvorsorge dienen können. Dabei handelt es sich zum einen um die Kapitallebensversicherung und zum anderen um eine private Rentenversicherung. Bei beiden Versicherungen gibt es in unterschiedlichen Varianten, sodass Sie für gewöhnlich aus den folgenden Alternativen wählen können:

Insbesondere im Hinblick auf eine möglichst gute Rendite, aber auch bezüglich des Risikos, sollten Sie unbedingt zwischen diesen fünf Varianten unterscheiden. Zu vernachlässigen sind nach Ansicht vieler Experten mittlerweile die klassische Kapitallebensversicherung oder die klassische, private Rentenversicherung. In beiden Fällen sind die Gesamterträge in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken. Bei Neuabschlüssen können Sie daher kaum noch mit einem Ertrag von mehr als drei Prozent kalkulieren.

Eine zum Teil deutlich bessere Rendite können Sie unter Umständen mit den drei anderen Varianten erzielen, nämlich mit der fondsgebundenen Lebensversicherung, der fondsgebundenen Rentenversicherung und der britischen Lebensversicherung. In den zwei zuerst genannten Fällen investiert die jeweilige Versicherungsgesellschaft Ihre Beiträge zu einem größeren Anteil in Fonds, meistens Aktienfonds. Damit erzielen Sie im Durchschnitt eine deutlich bessere Rendite als mit klassischen Versicherungsprodukten, bei denen das Kapital der Anleger meistens in sichere Renten und Geldmarktpapiere investiert wird, die allerdings nur einen geringeren Ertrag bieten.

Die britische Lebensversicherung ist von der möglichen Rendite her ebenfalls attraktiv, weil die Versicherungsgesellschaft dabei meistens ausschließlich in Aktien direkt investiert. Bei beiden Varianten sollten Sie allerdings bedenken, dass die nicht gerade geringen Kosten die Rendite verringern. Zudem sind die Versicherungsprodukte meistens relativ unflexibel, da zum Beispiel häufig keine Änderung der monatlichen Rate möglich ist.

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Fonds- und ETF-Sparplan: Die beliebtesten Alternativen am Markt

Die meisten Bundesbürger entscheiden sich mittlerweile entweder für einen klassischen Fonds- oder für einen ETF-Sparplan, wenn es darum geht, regelmäßig Geld zu sparen. Tatsächlich bieten insbesondere ETF-Sparpläne ein sehr gutes Rendite-Kosten-Verhältnis, bei trotzdem relativ guter Sicherheit. Das gilt zumindest unter der Voraussetzung, dass Sie auf Sicht von mindestens zehn Jahre hin in den entsprechenden Sparplan einzahlen möchten.

Bei klassischen Fondssparplänen verhält es sich ähnlich, wobei dort die Kostenquote in der Regel deutlich höher als bei ETFs ist. Beide Varianten von Sparverträgen gelten als sehr flexibel, weil Sie normalerweise die von Ihnen gewählten Fonds zum regelmäßigen Sparen jederzeit ändern können. Auch ein Anpassen der monatlichen Rate ist bei Fonds- und ETF-Sparplänen in der Regel kein Problem. Zudem haben beide Sparplanarten den Vorteil, dass sie als Riester-Vertrag genutzt werden können.

Aktiensparplan: Aussicht auf überdurchschnittliche Rendite für Börsenanhänger

Die zwei Sparpläne, die wir Ihnen gegen Ende unseres Beitrages vorstellen möchten, sind eher etwas für Individualisten. Wir beginnen mit dem Aktiensparplan. In dem Fall übernimmt kein Fondsmanager für Sie die Auswahl der Wertpapiere, wie es zum Beispiel bei einem Fondssparplan mit Aktienfonds der Fall wäre. Stattdessen müssen Sie selbst entscheiden, in welche Aktien Sie regelmäßig Geld investieren möchten. Daher sollten Sie gewisse Erfahrungen und Fachkenntnisse haben, um sich möglichst für Aktientitel mit größerem Kurspotenzial oder einer ansehnlichen Dividendenrendite zu entscheiden. Der Sparplan selbst läuft dann automatisch ab, nämlich indem die von Ihnen gewählten Aktien zum Beispiel monatlich im Gegenwert von 100 Euro gekauft werden.

Edelmetallsparplan: Regelmäßig in Gold oder Silber sparen

Ebenfalls ein Sparplan für Individualisten ist der Edelmetallsparplan, mittels dessen Sie in physische Edelmetalle wie Goldmünzen, Silbermünzen, Goldbarren oder Silberbarren sparen können. Angeboten werden solche Edelmetallsparpläne in erster Linie von Online-Edelmetallhändlern, die ihr Angebot im Internet präsentieren. Die meisten Experten raten allerdings dazu, diesen Sparplan nur ergänzend zu nutzen und nicht den gesamten Vermögensaufbau auf das Sparen in Edelmetalle abzustellen.

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