Frauen (noch) sichtbarer machen
Im Herzen des deutschen Grundgesetzes und der universellen Menschenrechte der Vereinten Nationen steht das Streben nach Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Doch trotz dieser hohen Ideale bleibt die Gleichstellung in vielen Bereichen des Lebens und der Arbeit ein fernes Ziel. Weltweit kämpfen Frauen und Mädchen um gleichen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, stoßen im Berufsleben auf Barrieren und sind in ihrem Alltag mit Ungleichheiten konfrontiert. Auch in Deutschland sind die Chancen nicht immer gleich verteilt; Frauen finden sich oft in einer Welt wieder, in der sie seltener in Führungspositionen anzutreffen sind und weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) veröffentlicht jährlich einen Index, der die Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung misst. Im Jahr 2023 kletterte Deutschland auf Platz 6, vorrangig dank der verstärkten Präsenz von Frauen in der Politik. Jedoch spiegelt dieser Erfolg nicht die Gesamtsituation wider, insbesondere in der Wirtschaft, wo Frauen deutlich unterrepräsentiert sind. Nur 29 Prozent der Spitzenpositionen in deutschen Unternehmen werden von Frauen besetzt. Nach Einschätzung des WEF wird es bei der aktuellen Entwicklung noch 131 Jahre dauern, bis vollständige Gleichberechtigung erreicht ist. Michaela Schenk, Geschäftsführerin der MAWA GmbH, betont die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes und der gegenseitigen Unterstützung unter Frauen, um diese Ziele schneller zu erreichen.
Trotz der Hürden, die viele Frauen im Berufsleben erfahren, besonders wenn es um Führungspositionen oder von Männern dominierte Felder geht, ist Networking ein Schlüssel zum Erfolg. Oft bleiben Frauen aus familiären Gründen oder zur Pflege von Angehörigen der Arbeitswelt fern, was ihre Chancen auf beruflichen Aufstieg verringert. Schenk unterstreicht die Wichtigkeit des Austauschs, sowohl in formellen als auch in informellen Settings, um den eigenen Einflussbereich zu erweitern, neue Kontakte zu knüpfen und sich höhere Positionen zu erarbeiten. Sie weist darauf hin, dass persönliche Kontakte oft über berufliche Chancen entscheiden und dass Frauen, indem sie andere Frauen unterstützen, einen Beitrag zur Gleichberechtigung leisten können.
Networking und der Austausch innerhalb der Gemeinschaft bieten Frauen die Möglichkeit, sich in kleineren Gruppen oder im direkten Gespräch zu öffnen, Fragen zu stellen und Erfahrungen zu teilen. Dies fördert nicht nur das berufliche Wachstum, sondern auch die persönliche Entwicklung. Frauen, die sich in Netzwerken engagieren, finden oft Lösungen, wie sich Karriere und Familie vereinbaren lassen, und erhalten wertvolle Tipps für ihre berufliche Weiterbildung. Schenk bekräftigt, dass durch solche Netzwerke Frauen in der Berufswelt gefördert werden und so wiederum andere Frauen unterstützen können, was die Gleichberechtigung insgesamt vorantreibt.