Minikredite – Finanzierungen von bis zu 1.000 Euro
Im Kreditbereich gibt es eine Reihe von Angeboten, die seitens der Banken auch vielen Privatkunden zugänglich sind. Neben den klassischen Standardkrediten, wie zum Beispiel dem Dispo- oder dem Ratenkredit, werden auch recht spezielle Darlehensvarianten offeriert. Dazu gehören unter anderem sogenannte Minikredite, die allerdings nicht von Universalkreditinstituten vergeben werden, sondern seitens spezieller Anbieter. Mit eben diesen Kleinstkrediten möchten wir uns im folgenden Beitrag näher beschäftigen.
Welche Kredite bieten die Banken an?
Diejenigen Kreditinstitute, die sich als Universalbanken bezeichnen, sind stets auch im Kreditgeschäft aktiv. Dort wiederum werden meist eine Reihe von Darlehensvarianten zur Verfügung gestellt, insbesondere die sogenannten Standardkredite. Dabei handelt es sich in erster Linie um die folgenden Darlehensarten:
- Dispositionskredit
- Ratenkredit
- Immobiliendarlehen
Die entsprechenden Kredite sind relativ standardisiert und daher auch für eine breite Masse an Kunden zur Finanzierung bestens geeignet. Darüber hinaus bieten allerdings auch Banken oft speziellere Kredite an, wie zum Beispiel Studentenkredite, Avalkredite oder auch Existenzgründungsdarlehen. Manche Kredite finden Sie allerdings in der Regel bei keiner deutschen Bank. Dazu zählen in erster Linie Kredit ohne Schufa und eben auch Minikredite, auf die wir jetzt näher eingehen möchten.
Was sind Minikredite?
Die wesentliche Eigenschaft der Minikredite lässt sich schon am Namen ableiten. Es handelt sich dabei um Kleinstkredite, die nur bis zu einer relativ geringen Darlehenssumme vergeben werden. Manchmal werden Minikredite auch als Mikrokredite bezeichnet und stammen ursprünglich aus der Finanzierung von Entwicklungsprojekten. So können beispielsweise in Afrika kleine Unternehmen Mikrokredite erhalten, die den entsprechenden Firmen oft schon sehr weiter helfen. Seit etwa zehn Jahren gibt es ähnliche Minikredite auch in Deutschland, die sich allerdings nahezu ausschließlich an Privatkunden richten.
Charakteristisch für Minikredite ist vor allem die geringe Darlehenssumme. Je nach Anbieter können Sie eine Finanzierung von meistens bis zu 1.000 Euro vornehmen. Aus dem Grund wiederum eignen sich Minikredite fast ausschließlich zur Finanzierung von Konsumausgaben, die zudem nur im Bereich von einigen Hundert bis maximal 1.000 Euro liegen. Ebenfalls charakteristisch für Minikredite ist die relativ kurze Laufzeit, die sich für gewöhnlich auf ein oder zwei Monate beläuft.
Wer vergibt Minikredite?
Wie eingangs bereits erwähnt, werden Minikredite nicht von gewöhnlichen Banken vergeben, bei denen Sie zum Beispiel auch einen Raten- oder Immobilienkredit aufnehmen könnten. Stattdessen sind es spezielle Finanzdienstleister, die sich für gewöhnlich nur auf die Sparte Minikredite spezialisiert haben. Zu den bekanntesten Anbietern im deutschsprachigen Raum zählen momentan:
- Cashper
- Cashpresso
- Vexcash
Bei diesen Finanzdienstleistern werden Sie fündig, wenn Sie nach einem Minikredit suchen. Dabei müssen Sie lediglich stets im Hinterkopf behalten, dass Sie voraussichtlich nur eine maximale Kreditsumme von 1.000 Euro erhalten werden.
Kostenpflichtigen Zusatzoptionen bei Minikrediten üblich
Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle, wie genau die Anbieter von Minikrediten ihre Erträge generieren. Zwar verlangen die entsprechenden Minikredit-Anbieter natürlich einen Zins für die Überlassung des Kapitals. Dieser bewegt sich meistens im Bereich zwischen acht bis elf Prozent, ist also in etwa mit den Dispozinsen zu vergleichen. Allerdings müssen Sie die Zinsen in der Regel nur ein bis zwei Monate zahlen, weil das die typische Laufzeit für Minikredite ist. Nur durch Kreditzinsen können die Minikredite Anbieter also nicht wirklich viel Geld verdienen.
Das tun sie stattdessen mit den kurzfristigen Zusatzoptionen, die es bei fast jedem Minikredit gibt. Je nachdem, um welchen Anbieter es sich im Speziellen handelt, werden insbesondere die folgenden Optionen zur Auswahl angeboten:
- Mehr-Raten-Option
- Schnellere Bearbeitung des Kreditantrages nebst Abwicklung
- Ausstellung eines Bonitäts-Zertifikates
Lassen Sie uns kurz auf die entsprechenden Optionen eingehen, die je nach Minikredit Anbieter durchschnittlich zwischen 30 bis über 50 Euro kosten können.
Mehr-Raten-Option bei Minikrediten
Eine durchaus häufig angebotene Zusatzoption bei Minikredite ist die sogenannte Mehr-Raten-Option. Bei den Eigenschaften eines Minikredites haben wir bereits aufgeführt, dass die gewöhnliche Laufzeit normalerweise nur ein bis zwei Monate beträgt. Manchen Kreditnehmern wird das zu kurzfristig sein, denn dann müsste zum Beispiel ein Kreditbetrag von 1.000 Euro in maximal zwei monatlichen Raten zu jeweils 500 Euro zurückgezahlt werden.
Mit der Mehr-Raten-Option möchten die jeweiligen Minikredit Anbieter ihren Kunden die Möglichkeit geben, den Kredit über einen etwas längeren Zeitraum zurückzahlen zu können. Meistens beinhalten die Mehr-Raten-Optionen Zeiträume zwischen drei bis sechs Monaten. Dadurch wird mehr Luft geschaffen, weil die monatliche Kreditrate dementsprechend moderater ausfallen kann. Neben den Kosten für diese Zusatzoption sollten Sie natürlich bedenken, dass Sie dann auch für einen längeren Zeitraum Zinsen auf den Kreditbetrag zahlen.
Schnellere Abwicklung und Bearbeitung des Kreditantrages
Bei manchen Minikredit Anbietern ist es möglich, dass ab der Beantragung des Kleinstkredites bis zur Auszahlung der Darlehenssumme durchaus ein oder sogar zwei Wochen vergehen können. Manchen Kreditnehmern dauert das zu lange, sodass aus diesem Grund die Option angeboten wird, dass der Antrag schneller bearbeitet und abgewickelt wird. Natürlich ist auch diese Zusatzoption kostenpflichtig, wird aber dennoch von einigen Kreditnehmern gerne in Anspruch genommen.
Ausstellung eines Bonitäts-Zertifikates
Die dritte, kostenpflichtige Zusatzoption betrifft bisher eher wenige Minikredit Anbieter. Sie besteht darin, dass Ihnen als Kreditsuchender ein Bonitätszertifikat ausgestellt wird. Das bedeutet, dass der Minikredit Anbieter Ihre Kreditwürdigkeit prüft und Ihnen dann bestätigt, dass er diese für ausreichend hält. Ein solches Zertifikat könnten Sie dann bei Banken vorlegen, wenn Sie zum Beispiel einen Ratenkredit aufnehmen möchten. Welchen Stellenwert eine solche Bestätigung jedoch hat, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Auf jeden Fall handelt es sich um eine weitere Zusatzoption, mit welcher die Minikredit Anbieter Geld verdienen.
Wann ist ein Minikredit eine gute Wahl?
Die meisten Kreditsuchenden werden sich nicht weiter mit dem Thema Minikredite beschäftigen, insbesondere aufgrund der sehr eingeschränkten Darlehenssummen. Infrage kommen Kleinstkredite stattdessen nahezu ausschließlich für Kreditsuchende, die einen geringen Kapitalbedarf haben. Ferner sollte hinzu kommen, dass der aufgenommene Kreditbetrag schon nach ein bis zwei Monaten vollständig zurückgezahlt werden kann. Im Grunde ersetzt der Minikredit an der Stelle die Funktion eines Dispositionskredites, denn auch dieser ist eigentlich nur zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe bis zur nächsten Gehaltsgutschrift vorgesehen.
Der Minikredit kann vor allem dann eine Alternative zum Dispositionskredit sein, wenn Sie vielleicht einen negativen Schufa-Eintrag haben oder die Bank schlichtweg der Meinung ist, dass Ihre Kreditwürdigkeit für einen dauerhaften Dispositionskredit nicht ausreicht. Sollten Sie hingegen keine Probleme mit Ihrer Kreditwürdigkeit haben und nicht nur einen Dispositionskredit eingeräumt bekommen, sondern auf Wunsch auch ein Ratenkredit aufnehmen können, gibt es im Prinzip keinen Grund, sich stattdessen für einen Minikredit zu entscheiden.