Metronom/Hansenetz: Land startet mit Betreibern Verhandlungen über Aufhebung des Verkehrsvertrages
In einer richtungsweisenden Sitzung am Dienstag hat der Aufsichtsrat der Niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) grünes Licht gegeben, um mit der „Metronom Eisenbahngesellschaft mbH“, Betreiber des sogenannten Hansenetzes, über eine vorzeitige Auflösung des bestehenden Verkehrsvertrages zu verhandeln. Ziel ist es, bis Juni 2026 einen Schlussstrich zu ziehen und gleichzeitig ein frisches Konzept für das Hansenetz auf den Weg zu bringen.
Hintergrund dieser Entwicklungen sind die finanziellen Schwierigkeiten, in die der Metronom durch sprunghaft gestiegene Kosten geraten ist. Bereits Ende letzten Jahres signalisierte das Unternehmen den Wunsch nach Verhandlungen, um drohende Verluste aus dem bis 2033 laufenden Vertrag zu minimieren.
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies betonte die Wichtigkeit einer stabilen Verkehrsführung bis Mitte 2026 und das Bestreben, das Angebot zu verbessern. Besonderes Augenmerk legt er auf die Zukunft der Metronom-Mitarbeiter, denen durch die Übernahme in den Fahrzeugpool des Landes bei einer Neuausschreibung Sicherheit und attraktive Perspektiven geboten werden sollen.
Seit Dezember 2011 betreibt Metronom die Linien des Hansenetzes, wobei das Unternehmen 2016 mit dem wirtschaftlichsten Angebot in der Ausschreibung überzeugte. Der Vertrag, der seit 2018 läuft, wurde jedoch durch die Corona-Krise und den Krieg in der Ukraine stark beeinträchtigt. Explodierende Energie- und Personalkosten sowie ein Fachkräftemangel, insbesondere bei Lokführern und Zugbegleitern, haben die Situation des Unternehmens verschärft und zu Problemen bei Qualität und Zuverlässigkeit geführt.
Der Aufsichtsrat und die beteiligten Parteien streben nun an, bis Ende Februar 2024 eine Einigung über die Vertragsaufhebung zu erzielen, um eine neue Ära für das Hansenetz einzuleiten.